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leseprobegeldwaesche

selbstlernde software zur erkennung von geldwäschern. für wirtschaft regional, 2007


das hirn einschalten geldwäsche

10. Februar 2007

Mit künstlicher Intelligenz auf Verbrecherjagd

Die Vaduzer Softwarefirma Prospero AG setzt auf lernende Computerprogramme zum Aufspüren von Finanzverbrechern. Entwickelt wird die Technologie im russischen St. Petersburg.

Vaduz. – Christian Schaefle hält nichts von den markigen Werbesprüchen mancher Konkurrenten: «Anti-Geldwäsche-Software wird nie eine Glaskugel sein, die automatisch Verbrecher ausspuckt», sagt Schaefle von der Vaduzer Prospero AG.

Die Software sei eher «ein Hilfsmittel, die die vom Gesetz geforderte Überwachungsarbeit der Finanzdienstleister erst möglich mache. «Sie können die Masse an Personennamen und Unternehmen auf den Sanktionslisten und die Vielzahl von Transaktionen heute gar nicht mehr händisch prüfen», sagt Schaefle. Umso entscheidender sei im nächsten Schritt die Frage: Wie zuverlässig und effizient ist die Software?

Know-how aus St. Petersburg
Bei Prospero arbeitet die halbe 15-köpfige Belegschaft daran, die Computerprogramme so zu verbessern, dass sie selbst lernen. Acht Leute beschäftigt Prospero in St. Petersburg. «Das ist neben Helsinki das Zentrum für die Forschung nach künstlicher Intelligenz in Europa», sagt Schaefle, «und wir haben dort ein exzellentes Know-how gefunden; die Zusammenarbeit läuft sehr gut.»

Die Programmierer der Software, für die sich kürzlich auch die Liechtensteinische Landesbank entschieden hat, setzen bewusst auch auf das Know-how und die Erfahrung des menschlichen Compliance Officers vor dem Bildschirm.

Eine Frage des Feedbacks
«Das Feedback des Compliance Officers geht in den Lernprozess der Software ein», erläutert Schaefle. Zum Beispiel, wenn die Datenbank bei der Suche nach verdächtigen Namen falsche Treffer zeigt und der Compliance Officer diese abklärt und für unbedenklich erklärt. «Von diesen Rückmeldungen lernt wiederum das System und entwickelt sich dadurch weiter.»

Selbstlernende Software
Prospero-Lösungen zur Transaktionsüberwachung seien den regelbasierten, die bei Überweisungen auf bestimmte auffällige Beträge und Länder reagieren, bereits voraus: «Unsere Software kann darüber hinaus Auffälligkeiten melden, auch ohne dass man Regeln eingeben muss; sie lernt selbst», sagt Schaefle. Letztlich gehe es bei all dem darum, die Zahl der Fehlalarme möglichst klein zu halten. Jeder erfordert schliesslich wieder Abklärungsarbeiten, die Zeit und Geld kosten.

Apropos Geld: Selbst kleine Treuhänderbüros, die vor allem ihre neuen Kunden überprüfen müssen, können sich heute elektronische Lösungen leisten: «Eine webbasierte Abklärung von Personen und Unternehmensnamen gibt es bereits für rund 2000 Franken im Jahr», sagt Schaefle. Je nach Grösse des Instituts und der Anforderungen könne eine Komplettlösung allerdings auch rasch mehrere 100 000 Franken kosten.

Freude über verschäfte Gesetze
Entsprechend freut sich Schaefle auch über jede neue Richtlinie zur Geldwäsche: «Je höher die Anforderungen werden, desto besser stehen wir mit unseren intelligenten Lösungen im Markt da.» (wfr)


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