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reparaturversuch eines autobauers. für ddp bei opel. aus der offenbach-post vom 21. august 2001 und im original

opel



xsw063 wi 4 DDP 0661 über ddp vom 20.08.01 18:46:00
Unternehmen/Opel/Verhandlungen/ZF2/

(Zweite Zusammenfassung - Neu: Kaiserslautern)
Opel-Belegschaft atmet auf: Keine Werksschließungen
Betriebsrat gibt aber "noch keine Entwarnung" - Gespräche über "Olympia" beginnen

--Von Wolfgang Frey--

Rüsselsheim (ddp-swe). Opel-Mitarbeiter können aufatmen. Die Pläne für Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind für alle europäischen Standorte vom Tisch. Das Management verzichtet bei der Sanierung des angeschlagenen Autobauers auf "einseitige Entscheidungen", der Betriebsrat sichert im Gegenzug seine Unterstützung bei der Konsolidierung des Konzerns zu. "Notwendige Personalanpassungen" sollen "sozialverträglich gestaltet" werden. Auf diese Eckpunkte haben sich am Montag in Rüsselsheim Betriebsrat und Konzernspitze nach gut vier Stunden am Verhandlungstisch geeinigt. Die Delegationen machten damit zugleich den Weg frei für Gespräche über das Sanierungsprogramm "Olympia".

Opel-Vorstandschef Carl-Peter Forster sprach angesichts der Einigung von "großen Fortschritten". Konzernbetriebsratschef Klaus Franz berichtete von "Freude" und "Erleichterung" in der Belegschaft. Die "erste Hürde" sei nun genommen, sagte Franz, "Entwarnung" könne aber noch nicht gegeben werden. Die "ernste Ausarbeitung" der Details des "Olympia"-Programms stehe noch bevor, sagte Franz. Die "eigentliche große Herausforderung" sei die nach wie vor offene Frage, wie die Kapazitäten, die das Management in den vergangenen Jahren "aufgeblasen" habe, auf ein "vernünftiges Maß" reduziert werden könnten. Forster hatte als ein Sanierungsziel eine europaweite Kürzung der Kapazitäten um 15 Prozent oder 300.000 bis 350.000 Fahrzeuge pro Jahr genannt. Insgesamt will Forster mit "Olympia" bis Ende 2003 zwei Milliarden Euro (3,9 Milliarden Mark) einsparen, um Opel wieder in die Gewinnzone zu bringen.

Die Arbeitnehmerseite habe "großes Interesse" daran, dass das Unternehmen wieder in die Gewinnzone kommt, sagte Franz. Dennoch seien nach den Verhandlungen vom Montag noch nicht alle Probleme ausgeräumt. "Es sind noch einige Dinge im Rohr", sagte Franz und nannte als Beispiel die Frage der Sozialleistungen. Über das Weihnachtsgeld und die übertariflichen Leistungen müsse gesprochen werden, sagte Franz. "Derzeit verdienen die Opel-Mitarbeiter mit bis zu 25 Prozent mehr weit über Tarif."

Der Betriebsratsvorsitzende des Kaiserslauterer Opel-Komponenten-Werks, Alfred Klingel, sagte, die Belegschaft sei jetzt zwar "einstweilen beruhigt", für das pfälzische Werk sei "die Kuh aber noch nicht vom Eis". In den vergangenen Wochen hatten Gerüchte über einen Verkauf der 3.300 Mitarbeiter zählenden Fabrik kursiert. Zudem hatte die Opel-Spitze offenbar auch die Bildung eines Joint Venture erwogen. Klingel sagte, oberste Präferenz des Betriebsrats sei nach wie vor der vollständige Verbleib des Komponentenwerks unter dem Dach der Adam Opel AG. Im "äußersten Falle" werde der Betriebsrat einem Joint Venture nach dem Powertrain-Vorbild jedoch zustimmen. Ein Teil des Kaiserslauterer Werks war bereits in der Vergangenheit ausgegliedert worden, Fiat und Opel hatten dazu die Powertrain GmbH gegründet.

Einen Termin für den Beginn der "Olympia"-Gespräche, die auch die offenen Fragen der Pfälzer beantworten könnten, nannte Konzernbetriebsrat Franz nicht. Die Verhandlungen, an deren Ende ein europäischer Rahmenvertrag stehen solle, dürften jetzt nicht unter Zeitdruck geraten. "Wir brauchen Zeit, um vernünftig zu verhandeln", sagte er.

Die Verhandlungen am Montag gelten als entscheidend für die Realisierung des "Olympia"-Programms. Als Opel-Chef Forster bei der Vorstellung des Sanierungskonzepts in der vergangenen Woche Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen hatte, war er auf den konzertierten Widerstand der europäischen Betriebsräte gestoßen. Bevor Schließungs- und Kündigungspläne nicht vom Tisch seien, hatten die Arbeitnehmervertreter klargemacht, werde es keine Gespräche über Olympia geben.

(Quellen: Franz auf ddp-Anfrage in Rüsselsheim, Forster in einer Pressemitteilung, Klingel auf ddp-Anfrage in Kaiserslautern)

wfr/hoe
xsw063 20.08.01 18:46


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