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leseprobepolitik

bundesweite suche nach terroristen. in frankfurt, so hat es den anschein, laufen einige fäden zusammen.
für ddp. im oktober 2001

xsw042 pl 3 DDP 0653 über ddp vom 11.10.01 16:48:00
Terrorismus/Afghanistan/Deutscher/ZF1/

(Zusammenfassung - Neu: Staatsanwaltschaft)
Terroristensuche: Frankfurt rückt ins Blickfeld der Ermittler
Neuer Verdacht gegen Taliban-"Botschafter"? - Denis J. mit Mörder befreundet

--Von Wolfgang Frey--

Frankfurt/Main (ddp-swe). Bei der Suche nach Hinweisen auf die Deutschland-Aktivitäten des international agierenden Terroristen Osama Bin Laden rückt Frankfurt am Main ins Blickfeld der Ermittler. Der am Mittwoch in München verhaftete lybische Islamist und mutmaßliche Bin Laden-Sympathisant Ben H. (32) hatte offenbar Kontakt zu den fünf in Frankfurt am Main festgenommenen Arabern, die sich demnächst vor dem Frankfurter Oberlandesgericht wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Anschlags auf den Straßburger Weihnachtsmarkt verantworten müssen. Die Bundesanwaltschaft sprach am Donnerstag in Karlsruhe von "Verbindungen" und Ermittlungen in diese Richtung.

Unterdessen schließt die Frankfurter Staatsanwaltschaft nicht mehr aus, dass die beiden Afghanen, die bis Juni ein illegales Taliban-Konsulat im Bahnhofsviertel betrieben haben, womöglich mehr als bislang offiziell zugegeben auf dem Kerbholz haben. Bis dato wird gegen die beiden lediglich wegen Titelmissbrauchs ermittelt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Donnerstag, es sei "durchaus möglich", dass noch weitere Tatbestände hinzukämen.

Zum Quasi-Konsulat der Taliban sollen nicht nur vier der fünf im Dezember 2000 und im April 2001 in Frankfurt festgenommen Araber Verbindungen gehabt haben. Auch der am 22. September an der afghanisch-pakistanischen Grenze festgenomme deutsche mutmaßliche Taliban-Kämpfer Denis J. (19) soll nach Medienberichten kurz vor seiner Abreise nach Afghanistan im März Kontakt zu der illegalen Botschaft gehabt haben.

Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, Denis J. habe außerdem Kontakt zu Gewalttätern gehabt. Zu seinen Freunden sollen die albanischen Brüder Naser (24) und Ylber (21) B. gezählt haben, die am 1. Mai 1999 den damals 23-jährigen Timo Hinrichs vor einer Billardkneipe in Rödermark im Kreis Offenbach auflauerten, ihn mit Dachlatten brutal zusammenschlugen und mit Messerstichen umbrachten.

In der Gaststätte soll auch Denis J. verkehrt haben. Denis J. wuchs Rödermark auf. Ylber, der wegen schwerer Körperverletzung zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt wurde, sei bei Denis J. "ein und aus" gegangen, berichtet "Bild" unter Berufung auf Denis' Mutter. Naser wurde im gleichen Prozess vor dem Darmstädter Landgericht im Juni 2000 wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt.

Auswärtiges Amt, Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft schwiegen sich am Donnerstag zu möglichen Verbindungen aus. "Kein Kommentar", hieß es unisono. Medienberichten zufolge sollen zwei der fünf in Frankfurt festgenommenen mutmaßlichen Terroristen Kontakt zu einem der Flugzeugattentäter vom 11. September gehabt haben. Eine Kioskbesitzerin will die drei zusammen gesehen haben, in der gleichen Straße, in der der Taliban-"Botschafter" wohnen soll und vier der Araber festgenommen wurden.

(Quellen: Bundesanwaltschaft auf ddp-Anfrage in Karlsruhe, Staatsanwaltschaft auf ddp-Anfrage in Frankfurt, Bundeskriminalamt auf ddp-Anfrage in Wiesbaden, Auswärtiges Amt auf ddp-Anfrage in Berlin)

wfr/sro
xsw042 11.10.01 16:48


alle rechte für diesen text liegen bei ddp. veröffentlichung auf dieser seite mit freundlicher genehmigung der agentur.

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