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franz lambert lebt. für ddp beim frankfurter opernball. aus der rheinpfalz vom 26. februar 2001 und als agenturmeldung

opernball


xvm013 vm 4 DDP 0064 über ddp vom 25.02.01 09:02:00
Gesellschaft/Leute/Opernball/FEA/

Wo Prominente Stars beklatschen und Politiker schunkeln
Der Frankfurter Opernball beendet die Ballsaison mit einem großen Fest

--Von ddp-Korrespondent Wolfgang Frey--

Frankfurt/Main (ddp). Tony Christie singt "Amore" und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher wiegt sich im Takt. Tony Christie singt "Sweet September" und Ex-Frontal-Moderator Bodo H. Hauser macht mit seinem Tisch die La-Ola-Welle. Tony Christie singt "Amarillo" und Hessens Ministerpräsident Roland Koch klatscht. Tony Christie sagt, "I feel absolutely wonderful", und das trifft die Stimmung im Saal. "Wenn man Opernball hört, denkt man, das ist etwas Steifes, Hochgestochenes", sagt Schlagersänger Patrick Lindner am Samstagabend. "Aber beim Frankfurter Ball ist das anders, hier ist das wahnsinnig locker."

Manch ein Prominenter lässt allerdings auf sich warten. US-Filmstar Kirk Douglas, gerade auf der Berlinale für sein Lebenswerk ausgezeichnet, hat ebenso abgesagt wie seine Kollegin Morgan Fairchild und Ex-Boxer Henry Maske. Auch Modezar Rudolph Moshammer bleibt dem Spektakel fern, er müsse für den Grand Prix üben, heißt es. "Absagen, darüber hab' ich noch gar nicht nachgedacht", sagt Lindner. "Und Mosi sehe ich sowieso ständig in München." Ob Mosi mit seinem Lied eine Chance hat, bei der ersten Grand-Prix-Runde? "Keine Ahnung, man bewertet ja heute nicht den Titel, es geht ja darum, wie ausgefallen man ist." Dass käme Mosi und Daisy sicher zupass, schmunzeln fügt Lindner aber hinzu: "Dass der Mosi nicht als Sänger in die Geschichte eingehen wird, ist auch klar."

Während die Super-Stargäste des Abends, US-Schauspielerin Bo Derek und Baywatch-Nixe Tracy Bingham eben noch zwei Tische weiter, die Party verlassen, kommentiert Dieter Thomas Heck: "Dass Leute wie Mosi oder Zlatko beim Grand-Prix singen, muss eigentlich nicht sein." Aber: "Spaß muss schon sein, beim Schlager." Den hat er einen Saal weiter bei Cindy und Bert. "Sie sind eigentlich meine Kinder", sagt er, "Ich hab' sie entdeckt." 33 Jahre ist das her, und zusammengebracht hat er sie dann auch wieder auf der Bühne des ZDF-Fernsehgartens. Cindy lächelt als er das erzählt. Und schon stehen die beiden auf der Bühne. "Immer wieder sonntags".

"Das Lied kenn' ich nicht, aber die haben eine Scheidung hinter sich. Ich bin ja keine Schlagerexpertin, aber ich lese Gala", sagt Kerstin Bartmann, Anfang 20, aus Frankfurt, eine von den 2.300 Gästen die zwischen 250 und 1.100 Mark für die Karte bezahlt haben. 300 Mark hat ihre Freundin Renate Hildmann für ihr champagnerfarbenes Kleid, die goldenen Handschuhe und Schuhe, ausgegeben. "Nur für heute Abend." Die Schuhe haben beide für einen Moment abgelegt. "Ein bisschen mehr Eleganz haben wir schon erwartet, aber es ist ein Erlebnis", meint Hildmann. "Ich fürchte, wir bleiben bis zum Schluss."

Schluss ist erst am frühen Sonntagmorgen. Wenn sich die Roulettekugeln und die Tanzpaare auf fünf Etagen nicht mehr drehen, die 100 Hostessen und 500 Kellner und Köche in den wohlverdienten Feierabend gehen und bald auch wieder die 20.000 Edelrosen der Deko abgeräumt werden. Noch ist aber Zeit. Komponist Ralph Siegel begrüßt Franz Lambert. "Ich spiel Dir Dein Lieblingslied!", sagt der, setzt sich an die weiße Orgel und legt los. "Fiesta Mexicana" und Siegel klatscht den Takt. Eine halbe Stunde später lässt er sich von HR-Moderator Holger Weinert seine und die Knöchel von HR-Chefredakteurin Luc Jochimsen mit einem Seidentuch zusammenbinden. "Paarlauf für einen guten Zweck", heißt der Spaß.

Die Tische im großen Saal sind derweil verwaist, die halben Hummer verspeist. US-Sängerin Jennifer Rush, Doppel-Bond-Girl Barbara Carrera, TV-Moderatorin Carolin Reiber und Bianca Jagger, Ex-Frau von Stones-Frontman Mick, sind weg oder tanzen. Die weißen Tischdecken gleichen Schlachtfeldern, die ganze Oper einem Ballsaal. Unten Schlager, oben Disco, mittendrin Franz Lambert. Champagner ist im Gedränge auf fünf Etagen ein Muss, lange Schlitze in fast bodenlangen Kleidern auch. Rot ist übrigens in. Und ausharren, das Ende der deutschen Ballsaison muss gefeiert werden.


alle rechte für diesen text liegen bei ddp. veröffentlichung auf dieser seite mit freundlicher genehmigung der agentur.

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